Forschung

Profil und Projekte

Unsere Professur widmet sich in Lehre und Forschung vor allem solchen Fragen, die sich auf die Funktionsweise von Demokratien und anderen Herrschaftsformen richten, den kulturellen Grundlagen von Politik nachspüren und das strategische Verhalten politischer wie zivilgesellschaftlicher Akteure und dessen Wirkung auf die Gesellschaft in den Blick nehmen. Konkrete Schwerpunkte und Expertise liegen u. a. in folgenden Bereichen:

  • Rechtsradikalismus in West und Ost
  • Nationalismus und Populismus
  • Religion und Politik in der liberalen Demokratie
  • Hauptstädte und Staatsarchitektur: ihre Funktionen im politischen System
  • Politikberatung

Unser vergleichender Blick richtet sich v.a. auf die Demokratien in Westeuropa und Übersee sowie auf die jungen Demokratien in Mittel- und Osteuropa.

Leitung

Prof. Dr. Michael Minkenberg, Dr. Artur Kopka

Förderung

Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung, Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, KPF Euroregion Pro Europa Viadrina

Laufzeit

10/2016 - 06/2022

Kooperationspartner

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dorota Piontek, Lehrstuhl für Gesellschaftliche Kommunikation an der Fakultät für Politikwissenschaften und Journalismus der Adam Mickiewicz Universität in Poznań (AMU) durchgeführt.

Beschreibung

Im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses steht bei diesem Forschungsprojekt die Frage nach den Grenzen zwischen der wissenschaftlichen Politikberatung und dem Lobbyismus sowie deren Rolle in der Praxis der politischen Entscheidungsfindung. Dabei sollen die Strukturen der Politikberatung und ihre Funktionsweise sowie das Zustandekommen der inhaltlichen Grundlagen für die Entscheidungsfindung unter besonderer Berücksichtigung des Grenzbereiches zwischen der wissenschaftlichen Politikberatung und dem Lobbyismus umfassend untersucht und vergleichend analysiert werden. Das besondere Augenmerk richtet sich dabei zum einen auf die Differenzierung zwischen der wissenschaftlichen Politikberatung und dem Lobbyismus und zum anderen auf die Maßstäbe für die Legitimität und Legalität unterschiedlicher Beratungsvorgänge im politischen Entscheidungsprozess. Es wird sowohl nach dem Einfluss der Berater und der Lobbyisten auf die politischen Entscheidungen als auch auf das Handeln und die Performanz der politischen Akteure gefragt. Darüber hinaus stehen die Strukturen sowie die gesetzlichen Regelungen im Bereich der politischen Beratung, der Gegenstand der Beratung, die Aufgaben und Arbeitsweisen sowie die Rekrutierung und die Kommunikationsweisen unterschiedlicher Berater im Focus des Interesses.

Im Rahmen der geplanten Untersuchung wird zunächst die deutsch-polnische Vergleichsperspektive aufgegriffen, um als Pilotprojekt die Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Strukturen und der Funktionsweise der Politikberatung und des Lobbyismus in West- und Osteuropa vor dem Hintergrund ihrer historischen und kulturellen Rahmenbedingungen zu analysieren. Dabei sollen die relevanten Problemlagen im Bereich der Politikberatung und des Lobbyismus herausgearbeitet werden.

Da dieses Forschungsfeld angesichts der steigenden Relevanz der Politikberatung sowohl in der wissenschaftlichen Debatte als auch in der Politik der osteuropäischen EU-Mitgliedsländer noch wenig beleuchtet ist, liegt letztliches Ziel des Projekts darin, ein größeres auf Ostmitteleuropa bezogenes Vergleichsprojekt zu entwickeln, um somit diese Forschungslücke zu schließen

Das Forschungsvorhaben kann dazu auf ein bereits existierendes Forschungsnetzwerk zurückgreifen, zu dem u.a. Prof. Dr. Werner J. Patzelt (Technische Universität Dresden (TUD)), Prof. Dr. Andrea Römmele (Hertie School of Governance Berlin (HSG)), Dr. Jaroslaw Janczak (EUV/AMU), Dr. Jürgen Treulieb und Dr. Kamila Schöll-Mazurek (EUV), Dr. Artur Lipinski (AMU), Dr. Bartłomiej Biskup (Universität Warschau (UW)), Dr. Monika Sus und Dr. Dorota Stasiak (HSG) sowie Dr. Alexandra Moroska-Bonkiewicz (Niederschlesischen Hochschule in Wrocław (NHW) gehören.

 

Leitung

Prof. Dr. Michael Minkenberg

Förderung

Fritz Thyssen Stiftung

Laufzeit

10/2016 - 12/2018

Beschreibung

Im Mittelpunkt des Projekts stehen die folgenden Forschungsfragen: Wie und in welchem ​​Ausmaß hat sich die radikale Rechte in den osteuropäischen Ländern negativ auf deren demokratische Qualität ausgewirkt? Und gibt es eine direkte Beziehung zwischen Wahlerfolg und Wirkung der radikalen Rechten, oder spielen die Strategien anderer Parteien, wie die Aufrechterhaltung oder Aufgabe eines cordon sanitaire zwischen ihnen und der radikalen Rechten, eine entscheidende Rolle? Angelehnt an Theorien der multikulturellen Demokratie wird demokratische Qualität innerhalb des Projektes anhand des Status und der Rechte von Minderheiten, Geflüchteten und Immigranten verstanden und gemessen – denn eben diese werden von der radikalen Rechten (definiert durch ihren populistischen und anti-liberalen Ultranationalismus) grundsätzlich angefochten und bekämpft.

Unter der Leitung von Prof. Michael Minkenberg, Professur für Vergleichende Politikwissenschaft, will das Projekt diese Fragen in einer qualitativen Vergleichsstudie beantworten, in der die Interaktionsmuster zwischen der radikalen Rechten – hauptsächlich aber nicht ausschließlich in ihrer Manifestation als politische Parteien – und anderen Akteuren, wie z.B. Mainstream-Parteien, Zivilgesellschaft und dem Staat, untersucht werden. Anhand eines analytischen Modells werden drei Ländergruppen in Osteuropa miteinander verglichen, die sich bezüglich der Stärke und Relevanz der dort zu findenden rechtsradikalen Parteien und der Reaktionen der Mainstream-Parteien auf diese Parteien unterscheiden: (1) Tschechien und Estland; (2) Bulgarien und die Slowakei; (3) Ungarn, Polen und Rumänien. Von dem vergleichenden Fokus auf diese drei Ländergruppen erhofft sich das Projekt Antworten auf die Frage, wie und unter welchen Umständen die Mobilisierung der radikalen Rechten zu einem Problem für die demokratische Qualität eines Landes werden kann.

Das Projekt kann auf ein bereits existierendes Forschungsnetzwerk zurückgreifen, zu dem u.a. Oľga Gyárfášová (Bratislava), Péter Krekó (Budapest), Zdenka Mansfeldová (Prag), Miroslav Mareš (Brno) und Cas Mudde (USA) gehören.

 

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Leitung

Prof. Dr. Michael Minkenberg, Dr. Anja Hennig

Förderung

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (Seed-Money)

Laufzeit

04/2014 - 03/2015

Kooperationen

Universität Washington

Beschreibung

The aim of the project “God and Caesar in Motion: Changing Boundaries between Religion and Politics in a Pluralizing World” is twofold: (1) It attempts to identify and explain cross-national patterns of change of relationship between religion and politics. In doing so, it (2) seeks to make visible power structures as indicated by the in- and exclusion of religious groups, values, worldviews etc. in/from political norms, debates and decisions. For these purposes we develop and apply a concept of multiple boundaries between religion and politics that transcends classical configurations such as church-state relations: Central to this concept is the analytical distinction between normative, institutional, and policy (content-related) boundaries. The project rests on two assumptions: (1) that boundaries between religion and politics have always been a matter of negotiation or conflict and, hence, are fluid and (2) that there is and always has been a gap between normative democratic principles such as the separation between religion and politics (incl. the liberal myth of the religiously neutral state) and political-institutional realities. By combining theoretical and comparative-empirical approaches, the project aims at overcoming a peculiar gap in the current literature on religion and politics, which focus on country-case explorations or comparative studies of particular aspects of religion and politics, usually addressing the secularization thesis and/or the role of Islam or Christian organizations in modern secular societies. In order to provide an encompassing empirical analysis of changing relations between religion and politics, two research questions are central: (1) How do boundaries between religion and politics change (change measured in terms of in- and exclusion of “religion” from politics) and (2) why do such changes occur? Comparative case studies will encompass liberal democracies in Europe, North America and Australia.

Camilla Klich

Assistenz

Sprechzeiten

Dienstag, 11 - 12 Uhr